Instrumentalisierung

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Es wird alles verwertet, was einer Verallgemeinerung von Einzelinteressen dienlich ist. Darunter fallen auch alle Akteure des politischen Diskurses, technischer Fortschritt, Religionen, Politik und Medien, Staaten und letztendlich die Gesellschaften. Es sind die Symbole der Instrumentalisierung, die die Buchstaben unsere Geschichte ausmachen und für die wir uns zumeist rühmen, aber eigentlich schämen sollten. Die Frage, wer in letzter Instanz instrumentalisiert, ist ein Treppenaufstieg durch das mittlerweile globale Organisationsgefüge und endet mit der Frage nach der Deutungshoheit. Eine kleine These zum Selbergrübeln: Die instrumentalisierte Form von etwas stellt nicht selten das genaue Gegenteil zu dem idealen Ursprung dar. Wendet diesen Gedanken doch mal auf Begriffe wie Demokratie, Verfassung oder Freiheit an. Trifft diese Überlegung auch die Unterscheidung von Ideal und Ideologie zu?

Alles, was konsequent instrumentalisiert wird, ist lediglich Mittel zum Zweck und entbehrt gänzlich eines Eigenwerts. Wir müssen uns bemühen, den instrumentalisierten Formen ihren idealen Inhalt wieder abzugewinnen und begreifen, dass einseitige Instrumentalisierung ein Abfallprodukt unserer Entwicklung darstellt.

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